Die Schweizermeisterin
Langnau steht vor allem für Eishockey, aber in der Emmentaler Gemeinde spielen nicht nur Männer auf dem Eis. Auch in der Top-Liga der Gebäudetechniker hat Tabatha Pfäffli aus Hasle-Rüegsau seit Oktober letzten Jahres ihren Platz.
In der Roth Wärmetechnik AG ist man begeistert vom Erfolg der ehemaligen Auszubildenden. Marius Reist, Mitinhaber des Traditions-KMU, unterstützte Tabatha Pfäfflis Teilnahme an den Schweizermeisterschaften, bei denen sie überraschend die Goldmedaille gewann. Pfäffli war die erste Kandidatin, die suissetec je zum Wettbewerb schickte, und auch die erste Planerin mit Fachrichtung Sanitär, die im Unternehmen ausgebildet wurde.
Alle, die dort antreten, wollen den Sieg unbedingt.
Tabatha Pfäffli
Das Kräftemessen der Gebäudetechnik-Elite fand aufgrund von Corona ohne Zuschauer statt. Pfäffli fand das nicht störend; im Gegenteil, die fehlende Aufregung des Publikums half ihr. An den Schweizermeisterschaften sind die Ambitionen hoch, da alle Teilnehmer den Sieg anstreben. Im Gegensatz dazu lautet das Motto beim Qualifikationsverfahren (QV): «Hauptsache durchkommen».
Pfäffli fand die gestellte Aufgabe machbar und entspannte sich schnell. Sie war überrascht von der Goldmedaille. Sie erkannte ihren Sieg, als sie sich zur digitalen Siegerehrung einloggen sollte. Pfäffli wurde von der Roth Wärmetechnik AG über den Vater ihres Freundes in die Gebäudetechnik eingeführt. Sie absolvierte erfolgreich die Lehre als Gebäudetechnikplanerin Heizung und ergänzte sie durch eine Zusatzlehre in der Fachrichtung Sanitär.
Überdurchschnittliche Arbeit spricht sich herum
Pfäfflis Lehrbetrieb, gegründet 1958, beschäftigt rund 30 Mitarbeitende und bildet fünf Lernende aus. Der Betrieb legt Wert auf exzellente Projektdurchführung und Mundpropaganda als Hauptmarketingfaktoren. Die Auszubildenden werden in unternehmerischem Denken geschult. Markus Wittwer, der Leiter der Sanitärabteilung, hatte einen großen Einfluss auf Pfäfflis Erfolg.
Tabatha Pfäffli plant heute umfassend sowohl Sanitär- als auch Heizungsinstallationen. Sie ist ihrem Lehrbetrieb treu geblieben und hat den Übergang von der Lernenden zur respektierten Mitarbeiterin gemeistert. Selbstbewusst betont sie, dass man nach der Lehre beweisen muss, was man kann, um Respekt zu verdienen. Sie schätzt ihre Entwicklung, bleibt jedoch bodenständig. Eine kleine Portion Stolz ist ihr als Schweizermeisterin gegönnt.